Werk
Das Werk Hölderlins umfasst die Gedichte, den Roman „Hyperion“, das Trauerspiel „Der Tod des Empedokles“, Übersetzungen aus dem Griechischen und Lateinischen, philosophische und poetologische Entwürfe und Briefe.
Die ersten Gedichte schrieb Hölderlin als Klosterschüler in Maulbronn, heute als "Maulbronner Quartheft" bezeichnet, zwischen 1790 und 1793 entstanden die „Tübinger Hymnen“ und der Plan zu seinem Roman.
Während der Zeit als Hauslehrer in verschiedenen Orten von 1794 bis 1802 verfasste er Gedichte, philosophische Schriften, drei Fassungen zum „Hyperion“ und entwickelte seine poetischen Grundsätze weiter. Er orientierte sich durchaus an den klassischen lyrischen Formen der Hymne, der Ode und der Elegie, wollte sie aber in neue Formen weiterführen. Er fand den ihm eigenen unverwechselbaren Ton, entwarf neue Worte und Rhythmisierungen.
Die Jahre zwischen 1799 und 1806 waren außerordentlich produktiv. Die heute so genannten "Nachtgesänge" und die "Hymnischen Gesänge" sind im "Homburger Folioheft" überliefert; diesen Textkomplex, der als große Einheit angelegt war, konnte er nicht mehr vollenden. Heute gilt das Folioheft als eine der wichtigsten Textsammlungen Hölderlins.
In den Jahren bei Familie Zimmer im heute bekannten Tübinger Turm schrieb er seine sogenannten "spätesten“ Gedichte. Sie sind zum größeren Teil in Reime gefasst und thematisieren die Jahreszeiten, Eindrücke, die ihm der Blick aus seinem Fenster bot und kurze lebens- und zeitgeschichtlich orientierte Überlegungen.